Soziologie der Polarisierung oder Polarisierung der Soziologie?
Zur Wiederentdeckung einer alten soziologischen Debatte am Beispiel der Wissenschaftsskepsis
Schlagworte:
Wissenschaftsskepsis, Polarisierung, COVID-19, transformative ForschungAbstract
In jüngerer Zeit wird – nicht zuletzt befeuert durch die Corona Pandemie – wiederholt von einer Polarisierung innerhalb der Gesellschaft gesprochen, die jener der Zwischenkriegszeit in Wien und anderswo ähnle. In unserem Beitrag loten wir einen wissenssoziologischen Beitrag der Erklärung dieser und kommender Polarisierungen (etwa durch den Klimawandel) aus. Dies gelingt durch die Annäherung aus zwei bislang unverbundenen Perspektiven: der wissenssoziologischen Diskursanalyse mit dem Fokus auf Subjektivierungsanalysen und der wissenssoziologischen Lebensweltanalyse. Zentral wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise das kommunikative Vakuum, das aus Polarisierungen resultiert, methodisch adressiert werden kann. Als einen möglichen Weg diskutieren wir die vignettenbasierte Fokusgruppe – einer im interpretativen Paradigma verorteten Methode, die nicht nur als Setting der Datenproduktion, sondern auch als Ort transformatorischen Potenzials konzipiert ist und schließen mit einer Reflexion über die Rolle der Soziologie in polarisierten Zeiten – einer Debatte, die die Soziologie seit ihren Anfängen begleitet.
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