Die Folgen der Pandemie für die empirische Sozialforschung
Jüngere und ältere Erwerbspersonen im Fokus
Schlagworte:
Kurzarbeitergeld, jüngere Erwerbspersonen, ältere Erwerbspersonen, SOEP, Verdienst(struktur)erhebung, ErreichbarkeitAbstract
Im Hinblick auf die Folgen der Corona-Pandemie für die empirische Sozialforschung gehen wir im vorliegenden Aufsatz grundsätzlich davon aus, dass sich die Folgen der Pandemie für jüngere und ältere Erwerbspersonen stark unterscheiden. Stehen bei den Jüngeren Übergänge in den Arbeitsmarkt im Vordergrund, sind es bei den Älteren oftmals Probleme des Verbleibs im Job, möglichst ohne Abstiege, sowie zum Teil unfreiwillige Übergänge in die Arbeitslosigkeit oder den (vorzeitigen) Ruhestand, die in verschiedenen Studien thematisiert werden. Neben diesen altersspezifischen Phänomenen am Arbeitsmarkt erschweren zwei spezifische pandemiebedingte Effekte die empirische Sozialforschung. In diesem Zusammenhang unterscheiden wir direkte Effekte in der sozialen Welt von indirekten Effekten in der Datengewinnung und machen diese an einigen Beispielen deutlich. Unter direkten Effekten verstehen wir konkrete Folgen der Pandemie für den Arbeitsmarkt, zum Beispiel bei jüngeren Menschen dahingehend, dass sie pandemiebedingt Probleme damit haben, ihre Berufsausbildung abzuschließen. Unter indirekten Effekten verstehen wir pandemiebedingte zusätzliche Probleme bei der Erhebung von Informationen bei Beschäftigten wie auch bei Betrieben, die sich zum Beispiel in Folge der Kontaktbeschränkungen oder Abstandsregelungen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen oder zu verhindern, ergeben haben.
Insgesamt tragen Ältere höhere Gesundheitsrisiken und teilweise finanzielle Einbußen. Jüngere haben auch gesundheitliche Risiken und pandemiebedingte Probleme ihre Berufsausbildung abzuschließen und oftmals Probleme beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Zusammenfassend bleibt im Beitrag offen, ob und wie vor allem Jüngere pandemische Brüche in ihren noch kurzen Erwerbsbiografien kompensieren können.
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