Ist die wissenschaftliche Sichtbarkeit befristeter Wissenschaftlerinnen ein beruflicher oder gesellschaftlicher Wegbereiter?
Keywords:
#ichbinHanna, Sichtbarkeit, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaft, FrauenAbstract
Wissenschaftlerinnen sind in ihrem Berufsleben häufig einem gesonderten Karrieredruck ausgesetzt – und dies kann sowohl auf allgemeine strukturelle als auch auf aktuelle hochschulpolitische Gründe zurückgeführt werden: So werden sie im Vergleich zu männlichen Kollegen nicht nur weniger zitiert, sondern fungieren etwa auch seltener als Erstautorinnen (vgl. Franzen 2018). Frauen verrichten im Wissenschaftsbetrieb häufiger als Männer die sog. „academic housework“, also „unsichtbare“ Tätigkeiten (Heijstra et al. 2017), sodass weniger Zeit für prestigeträchtigere wissenschaftliche Arbeit bleibt. Im Ergebnis sind sie dadurch weniger sichtbar – doch genau diese Sichtbarkeit spielt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Karrierewegen.
Gemeinsam mit weiteren limitierenden Faktoren wie der Befristungshäufigkeit (vgl. Plomteux et al. 2020) führt dies sowohl dazu, dass ggf. andere Karrierepfade eingeschlagen werden, als auch, dass sich die Motivation von Wissenschaftlerinnen hinsichtlich ihrer Sichtbarkeit geändert hat. So gibt es Hinweise darauf, dass Sichtbarwerdung nicht mehr nur intrinsisch motiviert ist, sondern stärker extrinsische Anreize zum Tragen kommen, da Wissenschaftlerinnen schon aus Gründen der finanziellen Absicherung sichtbar sein müssen (vgl. Plomteux et al. 2020).
In unserem Beitrag werden die Ergebnisse eines Surveys reflektiert, in dessen Rahmen Wissenschaftlerinnen in Deutschland zu ihrer wissenschaftlichen Sichtbarkeit und damit zusammenhängend ihrer Motivation dazu befragt wurden.
References
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