Ostdeutsche ländliche Mietverhältnisse als vergeschlechtlichte und notwendige Wohnrealitäten
Eine qualitative Feldforschung in Sachsen
Keywords:
feministische Wohnforschung, Ländliche Räume, Wohnen, Ostdeutschland, Rurale Geschlechterforschung, Qualitative SozialforschungAbstract
Wohnen auf dem Land wird medial gemeinhin als idyllisches Wohnen im großzügigen Eigenheim mit Garten entworfen. Ländliche Wohnrealitäten in Ostdeutschland sind jedoch in hohem Maße durch Mietwohnen in Mehrparteienhäusern geprägt, die zu DDR-Zeiten erbaut wurden. Doch diese Wohnnormalität bleibt diskursiv weitestgehend unsichtbar und findet aktuell wohnungspolitisch und wissenschaftlich kaum Beachtung. Dies ist vor allem deshalb problematisch, da diese günstige und flexible Wohnform zur Miete eine notwendige Alternative für all diejenigen darstellt, die den „Traum vom ländlichen Eigenheim“ nicht realisieren können oder wollen, aber trotzdem im ländlichen Raum leben möchten.
Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse einer qualitativen Feldforschung zu ostdeutschen ländlichen Mietverhältnissen vor und fragt u.a. danach, welche vergeschlechtlichten Möglichkeitsräume und Abhängigkeiten diese Wohnverhältnisse eröffnen.
References
BBSR. o. J. Laufende Raumbeobachtung – Raumabgrenzungen. https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/deutschland/kreise/Raumtypen2010_krs/Raumtypen2010_Kreise.html (Zugegriffen: 21. Jan. 2023).
Bernt, Matthias, und Andrej Holm. 2020. Die Ostdeutschlandforschung muss das Wohnen in den Blick nehmen: Plädoyer für eine neue politisch-institutionelle Perspektive auf ostdeutsche Städte. suburban. zeitschrift für kritische stadtforschung 8:97–114.
BR24. 2021. Corona und die neue Sehnsucht nach dem Landleben. br.de. https://www.br.de/nachrichten/kultur/ard-themenwoche-einmal-landleben-immer-landleben,SoAzbvo (Zugegriffen: 21. Jan. 2023).
Equit, Claudia, und Christoph Hohage, Hrsg. 2016. Handbuch Grounded Theory: von der Methodologie zur Forschungspraxis. Weinheim Basel: Beltz Juventa.
Kasper, Thomas. o. J. Wie DDR-Wohnblöcke auf dem Land verfallen: Manuskript. https://www.mdr.de/investigativ/ddr-wohnblock-102.html.
Kolb, Kathrin. 2013. Soziale Ungleichheiten beim Vermögen und Immobilienbesitz: eine Analyse von Vermögens- und Wohneigentumsungleichheiten im internationalen, innerdeutschen sowie historischen Vergleich. Bamberg: University of Bamberg Press.
Maschke, Lisa. 2021. Kritische Landforschung: konzeptionelle Zugänge, empirische Problemlagen und politische Perspektiven. Bielefeld: transcript.
Sächsische Zeitung. 2021a. Landleben für viele Deutsche attraktiv. saechsische.de. https://www.saechsische.de/wirtschaft/bau/landleben-deutschland-attraktiv-umzug-stadt-land-umfrage-5473884.html (Zugegriffen: 21. Jan. 2023).
Sächsische Zeitung. 2021b. Stadt, Land, Flucht? Saechsische.de. https://www.saechsische.de/wirtschaft/bau/stadtflucht-corona-stadt-land-leben-vorteile-nachteile-gfk-umfrage-immobilie-5368184.html.
Schenkel, Kerstin, und Katrin Großmann. 2021. Wohnen in Kleinstädten – zwischen Potenzial- und Problemheuristiken. In: Kompendium Kleinstadtforschung, Hrsg. Annett Steinführer, Lars Porsche und Martin Sondermann, 235–257. Hannover: Forschungsbericht der ARL 16.
Schöneich, Cordula, Sascha Krieger, Kerstin Kortmann, Kristina Kott. 2021. Struktur des Gebäude- und Wohnungsbestands. bpb.de. https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/datenreport-2021/wohnen/329987/struktur-des-gebaeude-und-wohnungsbestands/ (Zugegriffen: 21. Jan. 2023).
Schönig, Barbara. 2020. Unter dem Radar: Wohnungsfragen abseits der Wachstumsräume in Thüringer Klein- und Mittelstädten. In: Wohnungsfragen ohne Ende?!, Hrsg. Barbara Schönig und Lisa Vollmer, 207–230. Bielefeld: transcript Verlag.
Thünen-Institut für Ländliche Räume. 2021. Thünen Landatlas.
Downloads
Published
Issue
Section
License
Copyright (c) 2023 Polarisierte Welten. Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2022
This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International License.
Beiträge im Verhandlungsband des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bielefeld werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedingungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen