Ungehaltene Dialoge
Zur Fortentwicklung soziologischer Intradisziplinarität
Schlagworte:
Intradisziplinarität, intradisziplinäre IntegrationAbstract
Dieser Beitrag versucht, den professionspolitischen Konflikt um die Gründung der sogenannten ›Akademie für Soziologie‹ aus einer wissenschafts- und konfliktsoziologischen Perspektive zu verstehen und mögliche Wege der Konfliktlösung zu skizzieren. Er stellt vier Fragen: Welche Art von Einheit kann es für die allgemeine Wissenschaft des Sozialen geben? Welche diskursiven Bedingungen braucht intradisziplinäre Integration? Welche fachlichen Strukturen lassen sich für Sachkonflikte nutzen? Welche organisatorischen Konsequenzen folgen daraus? Die These des Beitrags ist, dass die Lagerung der Soziologie als allgemeine Wissenschaft vom Sozialen zwischen einer großen Zahl von Nachbarfächern, die erhebliche Fliehkräfte ausüben, nur eine konfliktfreudige Einheit des Faches erlaubt.
This paper aims to comprehend the profession-political dispute around the founding of the so-called ›Academy for Sociology‹, viewing it through the lens of the sociology of science and conflict sociology, outlining on this basis possible pathways to conflict resolution. The paper addresses four issues: What kind of unity is possible for the general science of the social? What discursive preconditions are required for intradisciplinary integration? What professional structures can be utilised for disputes regarding the subject matter at the heart of the discipline? What are the organisational consequences that would follow? The paper postulates that conserving sociology as the general science of the social – positioned as it is between multiple neighbouring disciplines subjecting it to considerable centrifugal force – only allows for disciplinary unity that is open to conflict.
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