Die Normalität des Krieges

Ein blinder Fleck der Soziologie

Autor/innen

  • Arno Bammé

Schlagwörter:

Krieg, Gesellschaftstheorie

Abstract

Offensichtlich gehören Kriege zu den Elementarerscheinungen zwischenmenschlichen Zusammenlebens und sind, unabhängig von Zeit und Raum, im tiefsten Wesen des Menschen verankert. Merkwürdigerweise haben sie in den Gesellschaftstheorien der Soziologie keinen Niederschlag gefunden. Würde man Kriege in all ihren Erscheinungsformen vorbehaltlos als kontinuierliches Sozialgeschehen und gewaltige kulturelle Transformationskraft analysieren und nicht als vereinzelte Unglücksfälle der Geschichte abtun, wären die gegenwärtigen Theorien der Moderne (Habermas, Luhmann, Bourdieu, Foucault etc.) um einiges realistischer und empirisch gehaltvoller.  

At all times and throughout the world there have been wars. It seems that wars are a substantial part of human life. But there is no reflection on this phenomenon in the social theories of modern sociology, neither, for example, in those of Habermas and Luhmann nor in those of Bourdieu and Foucault. If sociologists were to perceive the meaning of wars as a continual part of social life and a strong cultural power of transformation, instead of putting them away as singular accidents of history or elapses into barbarism, their theories of modernity would become more realistic and more valuable, not only in a historical sense, but in an empirical sense, too. 

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Veröffentlicht

2015-07-01

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