Transhumane Kommunikation

Zum Implikationsverhältnis von Sozialbiologie und Neurosoziologie

Autor/innen

  • Arno Bammé

Schlagwörter:

Transhumane Kommunikation, Neurowissenschaften, Interdisziplinarität, Digitalisierung

Abstract

Das menschliche Gehirn hat sich seit 100.000 Jahren nicht mehr verändert. Im Gegensatz zur biologischen hat die kulturelle Evolution, vom Menschen selbst in Gang gesetzt und durch Technologie forciert, eine ungeheure Dynamik entfaltet, die ihn zu überfordern scheint. Viele soziale Anomien haben in dieser sich ausweitenden Differenz zwischen biologischer und kultureller Entwicklung ihre Fundamentalursache. Durch Outsourcing kognitiver Kompetenzen an intelligente Computersysteme wird versucht, sie zu kompensieren. Als Folge dessen wird die Vergesellschaftung zwischenmenschlicher Lebens- und Arbeitsbereiche zunehmend auf der Basis technologischer Artefakte erfolgen. Die Bewältigung der damit zusammenhängenden Probleme erfordert die Zusammenarbeit von Biologen, Soziologen, Psychologen und Informatikern. Bereits bei jenen frühen Soziologen, die in strikter Opposition zum Mainstream ihres Faches standen, Gabriel Tarde und Rudolf Goldscheid, finden sich erste Einsichten in die Notwendigkeit einer solchen übergreifenden Kooperation in den Neurowissenschaften.

 

The human brain has stopped its biological evolution 100,000 years ago. Contrary to the biological development the man made cultural evolution has created an enormous drive, forced by technology. The fundamental reason for many social anomies is rooted in this difference between biological and cultural development. By delegating cognitive competencies to intelligent computer systems it is tried to compensate this difference. As a result the socialization of interpersonal fields of life and work will be mediated more and more by technological artefacts. To clear the obstacles resulting from the consequences it will be necessary for sociologists to cooperate with biologists, psychologists and information scientists. Some early sociologists who were in strict opposition to the mainstream of their discipline like Gabriel Tarde or Rudolf Goldscheid had already voted for overlapping cooperation in neurosciences.

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Veröffentlicht

2017-07-01

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