Soziologie als Lebenswerk und Lebensführung
Über Karl Martin Bolte
Keywords:
Karl Martin Bolte, Lebenswerk, WürdigungAbstract
Der Münchner Soziologe Karl Martin Bolte war einer der bekanntesten deutschen Soziologen der ersten Nachkriegsgeneration. Er hat sich vor allem durch seine Arbeiten zur Schichtungs- und Mobilitätsforschung, zur Bevölkerungssoziologie und zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung einen wissenschaftlichen Namen gemacht. Zugleich war er ein »schulenbildender« akademischer Lehrer und ein angesehener Moderator zwischen Wissenschaft und Politik, für den die Soziologie zugleich Herzensangelegenheit und Aufklärungsinstrument war. Die Kohärenz seines wissenschaftlichen Werkes und seines öffentlichen Auftretens und Wirkens wird verständlich, wenn man sie aus seiner persönlichen Biografie heraus versteht.
The Munich sociologist Karl Martin Bolte was one of the most renowned German sociologists of the first post-war generation. His academic reputation was mainly based on his research on social stratification and mobility, demography, and the sociology of labour markets and occupations. He was a remarkable academic teacher who formed his own school, and he a highly respected moderator between science and politics. Sociology was to him both a matter of the heart and an instrument of enlightenment. The consistency of his scientific work and his impact as a public personality becomes understandable when seen in the context of his personal biography.
References
Beck, U. 1986: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Beck, U. 2002: Neue Kritische Theorie sozialer Ungleichheiten. In U. Beck, Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 54–69.
Beck, U., Brater, M. (Hg.) 1977: Die soziale Konstitution der Berufe. Materialien zu einer subjektbezogenen Theorie der Berufe, Bd.1. Frankfurt am Main, München: Aspekte.
Beck, U., Brater, M. 1978: Berufliche Arbeitsteilung und gesellschaftliche Ungleichheit. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Bolte, K. M. 1959: Sozialer Aufstieg und Abstieg. Eine Untersuchung über Berufsprestige und Berufsmobilität. Stuttgart: Enke.
Bolte, K. M. 1966: Deutsche Gesellschaft im Wandel, Bd. 1. Opladen: Leske.
Bolte, K. M. 1971: Der achte Sinn. Gesellschaftsprobleme der Gegenwart. Bad Harzburg: Verlag Wirtschaft, Wissenschaft und Technik.
Bolte, K. M. 1983: Subjektorientierte Soziologie – Plädoyer für eine Forschungsperspektive. In K. M. Bolte, E. Treutner (Hg.), Subjektorientierte Arbeits- und Berufssoziologie. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Bolte, K. M 1986: Von sozialer Schichtung zu sozialer Ungleichheit. Zeitschrift für Soziologie, 15. Jg., Heft 4, 295–301.
Bolte, K. M. 1996: Wie ich Soziologe wurde. In C. Fleck (Hg.), Wege zur Soziologie nach 1945. Autobiographische Notizen. Opladen: Leske+Budrich, 141–159.
Bolte, K. M. 1997a: Daten zum Leben und Werk. In G. G. Voß, H. J. Pongratz (Hg.), Subjektorientierte Soziologie. Karl Martin Bolte zum siebzigsten Geburtstag. Opladen: Leske+Budrich, 243–259.
Bolte, K. M. 1997b: ›Subjektorientierte Soziologie‹ im Rahmen soziologischer Forschung – Versuch einer Verortung. In G. G. Voß, H. J. Pongratz (Hg.), Subjektorientierte Soziologie. Karl Martin Bolte zum siebzigsten Geburtstag. Opladen: Leske+Budrich, 31–40.
Bolte, K. M. 1998a: Mein Wirken als Soziologe. In K. M. Bolte, F. Neidhardt (Hg.), Soziologie als Beruf. Erinnerungen westdeutscher Hochschulprofessoren der Nachkriegsgeneration. Soziale Welt, Sonderband 11. Baden-Baden: Nomos, 85–107.
Bolte, K. M. 1998b: Soziologie als Abenteuer. Vortrag am 23. Juni 1998 anlässlich des vierzigjährigen Bestehens des Instituts für Soziologie. Universität München: unveröff. Ms.
Bolte, K. M. 2001: Bericht über wissenschaftlich relevante Aktivitäten von Karl Martin Bolte während seiner Zugehörigkeit zum Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Gauting: unveröff. Ms..
Bolte, K. M., Aschenbrenner, K. 1968: Die gesellschaftliche Situation der Gegenwart, 5., überarbeitete Auflage. Opladen: Leske.
Bolte, K. M., Aschenbrenner, K., Kreckel, R., Schultz-Wild, R. 1970: Beruf und Gesellschaft in Deutschland. Berufsstruktur und Berufsprobleme. Opladen: Leske.
Bolte, K. M., Neidhardt, F., Holzer, H. 1970: Deutsche Gesellschaft im Wandel, Bd. 2. Opladen: Leske.
Geiger, T. 1932: Die soziale Schichtung des deutschen Volkes. Soziographischer Versuch auf statistischer Grundlage. Stuttgart: Enke.
Geiger, T. 1949: Klassengesellschaft im Schmelztiegel. Köln, Hagen: Kiepenheuer.
Glass, D. V. 1961: Die ISA und die Erforschung von sozialer Schichtung und sozialer Mobilität. In D. V. Glass, R. König (Hg.), Soziale Schichtung und soziale Mobilität. Sonderheft 5 der KZfSS. Köln, Opladen: Westdeutscher Verlag, 4–9.
Hradil, S. 1987: Sozialstrukturanalyse in einer fortgeschrittenen Gesellschaft. Von Klassen und Schichten zu Lagen und Milieus. Opladen: Leske+Budrich.
Hradil, S. 2001: Soziale Ungleichheit in Deutschland, 8. Auflage, Wiesbaden: VS.
Hradil, S. 2011: In memoriam Karl Martin Bolte (29.11.1925–14.2.2011). Soziologie, 40. Jg., Heft 3, 369–373.
Kreckel, R. (Hg.)1983: Soziale Ungleichheiten. Göttingen: Schwartz.
Kreckel, R. 1992: Politische Soziologie der sozialen Ungleichheit. Frankfurt am Main: Suhrkamp (3., erw. Auflage 2004).
Mackenroth, G. 1952: Sinn und Ausdruck der sozialen Formenwelt. Meisenheim: Anton Hain.
Projekt IGIS 2003: Von K. M. Bolte betreute Promotionen. Gauting, unveröff. Dok.
Schelsky, H. 1953: Wandlungen der deutschen Familie der Gegenwart. Dortmund: Ardey.
Voß, G. G. 1991: Lebensführung als Arbeit. Stuttgart: Enke.
Voß, G. G., Pongratz, H. J. 1997: Subjekt und Struktur – die Münchner subjektorientierte Soziologie. Zur Einführung. In G. G. Voß, H. J. Pongratz (Hg.), Subjektorientierte Soziologie. Karl Martin Bolte zum siebzigsten Geburtstag. Opladen: Leske+Budrich, 7–28.