Graduate School of Sociology Münster
Antinomien postklassischer Vergesellschaftung
Keywords:
Universität Münster, Graduate School of Sociology, PromotionAbstract
Die Graduate School of Sociology Münster (GRASS) bietet besonders qualifizierten Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern ein auf sechs Semester angelegtes strukturiertes Promotionsprogramm, das zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie führt. Thematisch werden die Promotionsprojekte den Schwerpunkten der Forschung am Institut für Soziologie (IfS) der Universität Münster zugeordnet. Diese Schwerpunkte treffen sich in einem gemeinsamen zentralen Fokus: unter der Überschrift »Antinomien postklassischer Vergesellschaftung« konzentriert sich das IfS Münster auf theoretische und empirische Analysen von strukturellen Spannungsverhältnissen zwischen widerstreitenden Charakteristika einer »spät-modernen« Situation, die sich mit den theoretischen, begrifflichen und paradigmatischen Mitteln der klassischen Soziologie nur schwer noch adäquat erfassen lassen. In einer ausdrücklich »nach-klassischen« Phase weltgesellschaftlicher Dynamik sind also jenseits der selbst schon klassischen Konzepte einer »Postmoderne« oder einer »reflexiven Moderne« lokale, regionale, globale Phänomene und Entwicklungen zu untersuchen ausgehend von der Einsicht, dass sie intrinsisch bestimmt werden durch den Widerstreit zwischen konträren Eigenschaften bzw. Faktoren (Individualisierung und Kollektivierung; gesteigerte Inklusion und Exklusion; Universalisierung egalitärer Prinzipien und Zunahme an Ungleichheit; Globalisierung und Lokalisierung; Zuwachs an Freiheit und an Kontrolle; Säkularisierung und Spiritualisierung; Differenzierung und Entdifferenzierung etc.). Die nach Sachgebieten, Erkenntnisinteressen und empirischen Feldern differenzierte Forschung am IfS Münster bietet somit einen fokussierten Horizont, auf den sich die Promotionsprojekte der Graduierenden (mehr oder weniger eng) beziehen können.