Theoriepräferenzen von Soziologiestudierenden

Welche Autor*innen Soziologiestudierende tatsächlich lesen

Autor/innen

  • Alexander Lenger
  • Tobias Rieder
  • Christian Schneickert

Schlagworte:

Lehre, Studierende, Soziologische Theorie, Klasssiker, Kanon

Abstract

Vor kurzem veröffentlichte Jürgen Gerhards einen höchst interessanten Beitrag in dieser Zeitschrift. Die Überlegungen Gerhards nimmt der Artikel zum Anlass, einige ergänzende empirische Befunde aus einem laufenden Forschungsprojekt zum soziologischen Feld in Deutschland zu präsentieren, in dessen Kontext bisher 2.218 Studierende der Sozialwissenschaften zu den Lehrinhalten der Soziologie befragt wurden. Anhand der Ergebnisse dieser Befragung kann ein systematisches Bild über den gegenwärtigen Status Quo der tatsächlich gelesenen Werke in der Soziologie gewonnen werden. Dabei bestätigen die Befunde die von Gerhards diagnostizierte Orientierung an den Klassikern und den geringen Grad der inhaltlichen Paradigmatisierung, weisen jedoch auf eine verstärkte Kanonisierung der deutschsprachigen Soziologie hin. So geben die Befunde erste Hinweise darauf, dass durchaus Standardisierungstendenzen der Lehrinhalte über verschiedene Standorte hinweg zu beobachten sind.

 

Recently Jürgen Gerhards published a deeply interesting article in this journal. The article at hand will present some supplementary findings from a running research project on the sociological field in Germany. Up to now, 2.218 students of sociology have been surveyed about their sociological preferences and readings. The results confirm the findings of Gerhards that there is a strong alignment to the classic readings in sociology and a low degree of paradigmatization of content. Additionally, the results provide insights into standardization tendencies concerning the contents of sociological teaching across different universities.

Literaturhinweise

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Veröffentlicht

2014-10-01

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