Bedingungen der Diskriminierung von Flüchtlingen
Schlagworte:
Flüchtlinge, Kontakttheorie, Ethnische Bedrohung, Vorurteile, Migration, Kölner FlüchtlingsstudienAbstract
Wir haben untersucht, unter welchen Bedingungen Minoritäten diskriminiert werden. Dies geschah am Beispiel von Flüchtlingen, die in Wohngebieten untergebracht wurden. Auf der Basis von Befragungen, die wir in zwei Wellen in sechs Wohngebieten in Hamburg, Köln und Mülheim an der Ruhr durchgeführt haben, untersuchen wir die Einstellungen der Anwohner/innen zu Flüchtlingen. Wir verwenden ein komplexes Modell, dessen Annahmen Hypothesen von Blalock und Allport weiter führen. Wir beziehen ferner Arbeiten zur Kontakt-Theorie ein. Untersucht werden die Effekte von sozialen Gruppen, individuellen Merkmalen, kultureller und wirtschaftlicher Bedrohung und Kontakten zu Flüchtlingen auf deren Diskriminierung.
Unsere Studie zeigt, dass eine kulturelle und wirtschaftliche Bedrohung wahrgenommen wird, wobei die kulturelle Bedrohung stärker ist als die wirtschaftliche und eine hohe Bedrohung durch beide Dimensionen nur bei etwa 16 Prozent der Befragten vorliegt. Wir zeigen ferner, dass Kontakte die Diskriminierung verringern. Wie die multivariaten Analysen zeigen, führen die Bedrohungen sowie das Alter und die Kontakte zu geringeren Vorurteilen.
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