Die schweizerischen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden

Herausforderungen und Hindernisse bei der Entstehung einer neuen interprofessionellen Praxis

Autor/innen

  • Silke Müller-Hermann Fachhochschule Nordwestschweiz
  • Roland Becker-Lenz
  • Lukas Neuhaus
  • Oliver Käch

Schlagworte:

Professionelles Handeln, Interdisziplinarität, Transdisziplinarität, Erwachsenenschutz, Schweiz, Objektive Hermeneutik

Abstract

Ausgangspunkt unseres Beitrages ist die Revision des schweizerischen Kindes- und Erwachsenenschutzrechts. Das 2013 in Kraft getretene Gesetz legte unter anderem die Neuschaffung von Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden fest, in deren Entscheidungsgremien unterschiedliche disziplinäre Expertise zur Anwendung kommen soll. Befunde einer eigenen empirischen Studie zu den Auswirkungen politischer Steuerung auf die Organisationen und das professionelle Handeln der Sozialen Arbeit deuten darauf hin, dass die geforderte Interdisziplinarität der Behörde nicht zu einer interprofessionellen Praxis der Fallbearbeitung führte. Anhand der exemplarischen Analyse ausgewählter Interviewsequenzen wird aufzeigen, welche Herausforderungen in einem interdisziplinär zusammengesetzten Handlungsfeld zu bewältigen sind und hierbei insbesondere auch auf die Vorstellungen, Selbstverständnisse und Zuschreibungen der Beteiligten eingegangen.

Literaturhinweise

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Veröffentlicht

2019-09-06

Zitationsvorschlag

[1]
Müller-Hermann, S., Becker-Lenz, R., Neuhaus, L. und Käch, O. 2019. Die schweizerischen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden: Herausforderungen und Hindernisse bei der Entstehung einer neuen interprofessionellen Praxis. Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Sep. 2019).

Ausgabe

Rubrik

Sektion Professionssoziologie: Komplexe Dynamiken der Kooperation und Zusammenarbeit von Professionen in transprofessionellen Arbeitsfeldern