Gemeinschaftlichkeit
Konturen einer mikrosoziologischen Gemeinschaftsforschung
Schlagworte:
Gemeinschaft, GemeinschaftlichkeitAbstract
In Gemeinschaftssemantiken und konkret gelebter Gemeinschaftlichkeit drücken sich vielfältige Formen und Praktiken kollektiver Lebensführung aus. Diese gilt es mikrosoziologisch in den Blick zu nehmen, um über ein Verstehen der Prozesse interindividueller Bezugnahme sowie gemeinschaftlich-orientierter Aushandlung Zugang zum Forschungsgegenstand zu erhalten. Die hierfür zu untersuchenden Gemeinschaftsphänomene präsentieren sich in einem Spektrum von temporären Erlebnis- bis zu intentionalen Lebensgemeinschaften. Ob diese selbsternannten oder zugeschriebenen Gemeinschaftsformen überhaupt als Gemeinschaft zu bezeichnen sind, ist fraglich. Durch den inflationären Gebrauch des Gemeinschaftsbegriffs wird nämlich verdeckt, was Gemeinschaft – zumindest aus praxis- und sozialisationstheoretischer Perspektive - letztlich ausmacht: eine aufeinander bezogene Handlungspraxis, die durch ko-konstruktive und kooperative Aushandlungsprozesse erst hergestellt wird, sich also erst konkret im gemeinsamen Tun konstituiert.
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