„There is no country that has not passed through a colonial regime“

Zum Imperium als Grundbegriff historischer Soziologie

Autor/innen

  • Ralf Rapior Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie

Schlagworte:

Historische Soziologie, Postkoloniale Soziologie, Soziologie des Staats, Imperium, Weltgesellschaftsforschung

Abstract

Anschließend an Einsichten aus den postkolonialen und globalgeschichtlichen Studien lädt der Beitrag die historische Soziologie ein, Imperien stärker zu berücksichtigen. Dazu zeige ich am Fall der Entstehung des modernen bürokratischen Staats auf, dass die Entdeckung der Imperien gestattet, den eurozentrischen Rahmen der historisch-soziologischen Rekonstruktion der Moderne welt- und globalgeschichtlich zu erweitern. In imperialhistorischer Sicht ist die „bürokratische Revolution“ erstens kein europäischer Sonderfall, sondern ein weltgeschichtlich ganz normaler Fall der Bürokratisierung von Imperien, der unter ähnlichen Bedingungen und mit vergleichbaren Folgen bereits mehrfach angelaufen war. Zweitens ist die moderne Staatsbildung kein endogenes europäisches Ereignis, sondern auch eine globalgeschichtliche Folge der Anpassung mittelalterlicher Herrschaftsverhältnisse an die neuen Herausforderungen transatlantischer Überseereiche.

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Veröffentlicht

2019-10-29

Zitationsvorschlag

[1]
Rapior, R. 2019. „There is no country that has not passed through a colonial regime“: Zum Imperium als Grundbegriff historischer Soziologie. Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Okt. 2019).

Ausgabe

Rubrik

Plenum 1 - Globale und postkoloniale Perspektiven historischer Soziologie