Gewalt als komplexes Phänomen

Autor/innen

  • Thomas Kron RWTH Aachwn

Schlagworte:

Gewalt

Abstract

In diesem Beitrag wird Gewalt – hier: Straßengewalt – als komplexes Phänomen präsentiert. Dazu lege ich in einem ersten Schritt dar, was ich unter Komplexität verstehe. Zweitens werden drei empirische Fallbeispiele inklusive ihrer Komplexitätsmerkmale vorgestellt. In dem dritten Schritt wird sodann gezeigt, wie komplexe Gewaltvorgänge soziologisch erklärt werden können. Die Relevanz der Berücksichtigung komplexitätsorientierter Bedingungen wird schließlich mittels der Praktischen Gewaltforschung begründet, welche den praktischen, das heißt präventiven, präemptiven und interventionalistischen Umgang mit Gewalt adressiert.

 

Literaturhinweise

Anderson, Elijah. 2000. Code of the Street: Decency, Violence, and the Moral Life of the Inner City. New York: Norton.

Bak, Per. 1996. How Nature Works. The Science of Self-Organized Criticality. New York: Springer.

Bak, Per, Chaio Tang und Kurt Wiesenfeld. 1987. Self-organized Criticality. An Explanation of 1/f Noise. Physical Review Letters 59:381.

Bourdieu, Pierre und Jean-Claude Passeron. 1973. Grundlagen einer Theorie der symbolischen Gewalt. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Collins, Randall. 2004. Interactional Ritual Chains. Princeton: Princeton University Press.

Collins, Randall. 2008. Dynamik der Gewalt. Eine mikrosoziologische Theorie. Hamburg: Hamburger Editi-on.

Collins, Randall. 2015. Vorwärtspaniken und die Dynamik von Massengewalt. In Gewaltmassen. Über Eigendynamik und Selbstorganisation kollektiver Gewalt, Hrsg. Axel T. Paul, Benjamin Schwalb, 204–230. Hamburg: Hamburger Edition.

Collins, Randall. 2016. Einfahrten und Ausfahrten des Tunnels der Gewalt. In Situationen der Gewalt, Hrsg. Claudia Equit, Axel Groenmeyer und Holgher Schmidt, 14–39. Weinheim, Basel: Beltz Juventa.

Clausen, Lars, Elke M. Geenen und Elísio Macamo (Hrsg.). 2003. Entsetzliche soziale Prozesse. Theorie und Empirie der Katastrophen. Münster: LIT.

Christensen, Loren W. 2013. Meditation for Warriors. Portland: CreateSpace.

de Becker, Gavin. 1998. The Gift of Fear. New York: Dell.

Esser, Hartmut. 1993. Soziologie – Allgemeine Grundlagen. Frankfurt am Main, New York: Campus.

Endreß, Martin. 2014. Grundlagenprobleme einer Soziologie der Gewalt. Zur vermeintlichen Alternative von körperlicher und struktureller Gewalt. In Gesichter der Gewalt. Beiträge aus phänomenologischer Sicht, Hrsg. Michael Staudigl, 87–113. München: Fink.

Galtung, Johan. 1975. Strukturelle Gewalt. Beiträge zur Friedens- und Konfliktforschung. Reinbek: Rororo.

Galtung, Johan. 1993. Kulturelle Gewalt. Zur direkten und strukturellen Gewalt tritt die kulturelle Gewalt. In Aggression und Gewalt, Hrsg. Hans-Peter Nolting, Hans-Georg Wehling, 52–73. Stuttgart: Kohlhammer.

Grossman, Dave. 2009. On Killing. The Psychological Cost of Learning to Kill in War and Society. Boston: Back Bay.

Honneth, Axel. 1994. Kampf um Anerkennung. Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Imbusch, Peter. 2004. „Mainstreamer“ versus „Innovateure“ der Gewaltforschung: Eine kuriose Debatte«. In Gewalt, Hrsg. Wilhelm Heitmeyer und Hans-Georg Soeffner, 125–148. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Kane, Lawrence A. und Kris Wilder. 2009. The Little Black Book of Violence. Wolfeboro: YMAA.

Kron, Thomas. 2015. Reflexiver Terrorismus. Weilerswist: Velbrück.

Kron, Thomas. 2018. Stress und Komplexität. Zwei Grenzen des Rational-Choice-Modells. In Erklärende Soziologie und soziale Praxis, Hrsg. Daniel Baron, Oliver Arránz Becker und Daniel Lois, 15–42. Wiesbaden: VS.

Kron, Thomas und Thomas Grund. 2009. Society as a Self-Organized Critical System. Cybernetics & Human Knowing 1–2:65–82.

Lewin, Roger. 1993. Die Komplexitätstheorie. Hamburg: Hoffmann und Campe.

Lindemann, Gesa. 2015. Gewalt als soziologische Kategorie.Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 4:501–512.

Lindemann, Gesa. 2017. Verfahrensordnungen der Gewalt. Zeitschrift für Rechtssoziologie 1:57–87.

Mandelbrot, Benoît B. und R. L. Hudson. 2008. Fraktale und Finanzen. München: Piper.

Mayntz, Renate. 2009. Sozialwissenschaftliches Erklären. Frankfurt am Main: Campus.

Miller, Rory. 2008. Meditations On Violence. Wolfeboro: YMAA.

Miller, Rory. 2011. Facing Violence. Preparing for the Unexpected. Wolfeboro: YMAA.

Miller, Rory and Lawrence A. Kane. 2012. Scaling Force. Dynamic Decision-Making under Threat of Vio-lence. Wolfeboro: YMAA.

Mühlmann, Heiner. 2005. MSC Maximal Stress Cooperation: Die Antriebskraft der Kulturen. Berlin: Spring-er.

Nassauer, Anne. 2015. Developing a Micro-Situational Theory of Crowd Violence. In Cultures, Social Bonds and the Dynamics of Violence, Hrsg. Elizabeth C. Kebler, 39–53. Oxfordshire: Inter-Disciplinary Press.

Nassauer, Anne. 2016. Theoretische Überlegungen zur Entstehung von Gewalt in Protesten: Eine situative mechanismische Erklärung. Berliner Journal für Soziologie 4:491–518.

Nedelmann, Birgitta. 1997. Gewaltsoziologie am Scheideweg. Die Auseinandersetzungen in der ge-genwärtigen und Wege der künftigen Gewaltforschung. In Soziologie der Gewalt, Hrsg. Trutz von Trotha, 59–85. Opladen: Westdeutscher.

Nunner-Winkler Gertrud. 2004. Überlegungen zum Gewaltbegriff. In Gewalt, Hrsg. Wilhelm Heitmeyer und Hans-Georg Soeffner, 21–61. Frankfurt am Main: Suhrkamp,.

Reemtsma, Jan Philip. 2017. Erklärungsbegehren. Mittelweg 36 3:74–103.

Rosenberg, Marshall B. 2001. Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Paderborn: Junfer-mann.

Schimank, Uwe. 2010. Handeln und Strukturen. Weinheim: Juventus.

Schroer, Markus. 2004. Gewalt ohne Gesicht. Zur Notwendigkeit einer umfassenden Gewaltanalyse. In Gewalt, Hrsg. Wilhelm Heitmeyer und Hans-Georg Soeffner, 151–173. Frankfurt am Main: Suhr-kamp.

Sofsky, Wolfgang. 1996. Traktat über die Gewalt. Frankfurt am Main: Fischer.

Sutterlüty, Ferdinand. 2003. Gewaltkarrieren. Jugendliche im Kreislauf von Gewalt und Missachtung. Frankfurt am Main, New York: Campus.

van Horne, Patrick und Jason Riley. 2014. Left of Bang. New York: Steven Pressfield.

Downloads

Veröffentlicht

2019-06-17

Zitationsvorschlag

[1]
Kron, T. 2019. Gewalt als komplexes Phänomen. Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Juni 2019).

Ausgabe

Rubrik

Sektion Soziologische Theorie: ›Komplexität‹ als Konzept der Sozialwissenschaften – überflüssige Allerweltsperspektive oder aussagekräftiges Analyseinstrument?