Zwischen Partizipation und Retraumatisierung
(Selbst-)kritische Überlegungen zur Forschung mit Geflüchteten
Keywords:
Fluchtforschung, Sensibilisierung, Hochschulforschung, Partizipation, ForschungsethikAbstract
Im Projekt „Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen (WeGe)“[1] untersuchen wir auf der Basis eines Mixed-Methods-Forschungsdesigns studienvorbereitende Angebote für Geflüchtete an Hochschulen und Studienkollegs in Deutschland. Recherchen in Vorbereitung unseres Sensibilisierungskonzeptes für die Erhebung der Perspektive der Teilnehmer*innen mit Fluchterfahrung zeigten unterschiedliche Ansätze und Ansprüche der Forschung mit Geflüchteten, die etwa Forschungsethik und Verwertbarkeit der Ergebnisse betreffen. Dabei lassen sich forschungsethische, forschungspraktische und emanzipatorisch-partizipative Ansätze unterscheiden. Diskussionspunkte sind etwa die Anpassung von Erhebungsinstrumenten an die Zielgruppe, die Erfassung von im Feld relevanten Themen- und Problemfeldern, die Machbarkeit aktiver Partizipation, sowie die (Re)Produktion bestehender Hierarchien. Dabei zeigt sich, dass je nach Forschungsdesign und -ziel spezifische Sensibilisierungsanlässe und -strategien im Vordergrund stehen. In unserem Beitrag setzen wir uns mit verschiedenen Ansätzen in der Fluchtforschung auseinander und gehen beispielhaft auf unser Vorgehen im Rahmen qualitativer wie quantitativer Erhebungen mit Geflüchteten in der Studienvorbereitung ein. Wir sprechen uns schließlich für einen kritischen Dialog zwischen verschiedenen Forschungstraditionen und -ansätzen aus.
[1] Das Projekt WeGe wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie „Studienerfolg und Studienabbruch“ gefördert und am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführt.
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