Verantwortung tragen
Schlaglichter auf die gegenwärtige Debatte um nachhaltigen Konsum
Keywords:
nachhaltiger Konsum, Genealogie, WissenssoziologieAbstract
Der Beitrag untersucht die Kritik an Plastik und die Vermeidung von Plastiktüten in der deutschen Öffentlichkeit als ein aktuelles Beispiel für nachhaltigen Konsum. Dieser wird zunächst als Diskursivierung und Ensemble von Praktiken definiert, die eine moralische Ordnung wechselseitig hervorbringen. In Anlehnung an Friedrich Nietzsches Konzeption einer Genealogie als Kritik, in dem Sinne, dass mittels der Rekonstruktion des historischen Verlaufs, jene der Moral zugrunde liegende materiale Ordnung aufgedeckt wird, kann dem Verantwortungs- und Risikobegriff eine tragende Rolle zugerechnet werden.
References
Adolf, Marian und Nico Stehr. 2011. Soziale Milieus und Konsum. Die Moralisierung der Märkte und ihre Kritik. In Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum, Hrsg. Ludger Heidbrink, Imke Schmidt und Björn Ahaus, 245-267. Frankfurt am Main [u.a.]: Campus Verlag.
Binkley, Sam und Jo Littler. 2008. Cultural studies and anti-consumerism: A critical encounter. Introduction. In Cultural studies and anti-consumerism. A critical encounter, Hrsg. Dies., 519–530. London, New York: Routledge.
Boote, Werner. 2018. Plastik hat ein Ablaufdatum. Interview mit Profil, 10. September 2018.
BUND. Mikroplastik und andere Kunststoffe – eine große Gefahr für unsere Umwelt. https://www.bund.net/meere/mikroplastik/ (Zugegriffen: 14. Februar 2019).
Bundesregierung. 2016. Plastiktüten ab Juli kostenpflichtig, 26. April. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/plastiktueten-ab-juli-kostenpflichtig-474674 (Zugegriffen: 10. Februar 2019).
Bundesumweltministerium (BMU). 2019. Die 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung. https://www.bmu. de/themen/nachhaltigkeit-internationales/nachhaltige-entwicklung/2030-agenda/ (Zugegriffen: 14. Februar 2019).
Dohmen, Caspar. 2014. Otto Moralverbraucher. Vom Sinn und Unsinn engagierten Konsumierens. Zürich: Orell Füssli.
Engels, Jens Ivo. 2010. Umweltschutz in der Bundesrepublik – Von der Unwahrscheinlichkeit einer Alternativbewegung. In Das Alternative Milieu, Hrsg. Sven Reichardt und Detlef Siegfried, 405–422. Göttingen: Wallstein.
Europäisches Parlament und Europäischer Rat. 2015. Richtlinie (EU) 2015/720 zur Änderung der Richtlinie 94/62/EG betreffend die Verringerung des Verbrauchs von leichten Kunststofftragetaschen. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32015L0720&from=DE (Zugegriffen: 10. Februar 2019).
Grünewald, Stephan. 2018. Die Plastiktüte kommt nicht zurück. Interview mit DIE ZEIT, 12. Juli 2018.
Grunwald, Armin und Jürgen Kopfmüller. 2006. Nachhaltigkeit. Frankfurt am Main: Campus-Verl.
Grunwald, Armin. 2012. Nachhaltiger Konsum – das Problem der halbierten Verantwortung. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing.
Hartmann, Kathrin. 2009. Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die LOHAS und Lifestyle-Ökos vereinnahmt. München: Blessing.
Heinzelpress Redaktions-Kollektiv und J. Most. 1970. ‘Ach wie war es in Köln so schön vordem‘ – Die Geschichte der anarchistischen Gruppe ‚Heinzelmenschen‘, von ihnen selbst erzählt! http://digitalresist. blogspot.co.at/2015/07/ach-wie-war-es-in-koln-so-schon.html (Zugegriffen: 2. März 2018).
Henkel, Anna, Nico Lüdtke, Nikolaus Buschmann und Lars Hochmann. 2018. Einleitung: Reflexive Responsibilisierung. Beiträge kulturwissenschaftlicher Perspektiven zum Nachhaltigkeitsdiskurs. In Reflexive Responsibilisierung. Verantwortung für nachhaltige Entwicklung, Hrsg. Dies., 10–27. Bielefeld: transcript.
Idies, Yusif. 2015. Kritischer Konsum zwischen Selbsttechnologie und globalem Handeln. Zur Konstituierung ‚verantwortlicher‘ und ‚raumsensibler‘ Konsumsubjekte. Leipzig: Univ., Diss. Http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-161643 (Zugegriffen: 27. Januar 2017).
Johann, Wolfgang und Roland Röder. 2013. Gekauft – Der faire Handel erobert die Mitte der Gesellschaft. iz3w 338:21–23.
Kleinschmidt, Christian. 2006. Konsumgesellschaft, Verbraucherschutz und Soziale Marktwirtschaft. Verbraucherpolitische Aspekte des „Modell Deutschland“ (1947–1975). Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 47:13–28.
Linse, Ulrich. 1986. Ökopax und Anarchie. Eine Geschichte der ökologischen Bewegungen in Deutschland. München: dtv.
Maiwald, Phillip. 2018. Wir müssen radikaler werden. Interview mit der taz, 17. September 2018.
Mannheim, Karl. 1982. Ideologische und soziologische Interpretation der geistigen Gebilde. In Der Streit um die Wissenssoziologie. Bd. 1: Die Entwicklung der deutschen Wissenssoziologie, Hrsg. Volker Meja und Nico Stehr, 213–231. Frankfurt am Main.
Meadows, Dennis, Donella Meadows, Peter Milling und Erich Zahn. 1973. Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Naylor, Tony. 2018. Ditch the almond milk. Why everything you know about sustainable eating is probably wrong. The Guardian, 5. September 2018. https://www.theguardian.com/food/2018/sep/05/ditch-the-almond-milk-why-everything-you-know-about-sustainable-eating-is-probably-wrong (Zugegriffen: 14. Februar 2019).
Nietzsche, Friedrich. 1993. Zur Genealogie der Moral. In Das Hauptwerk, 3–176. München: Nymphenburger.
Rucht, Dieter. 2010. Das alternative Milieu in der Bundesrepublik. Ursprünge, Infrastruktur und Nachwirkungen. In Das Alternative Milieu, Hrsg. Sven Reichardt und Detlef Siegfried, 61–86. Göttingen: Wallstein.
Schütte, Johannes. 1980. Revolte und Verweigerung. Zur Politik und Sozialpsychologie der Spontibewegung. Giessen: Focus-Verlag.
Srubar, Ilja. 2009. Mannheims Diskursanalyse. In Kultur und Semantik, Hrsg. Ders., 275–292. Wiesbaden: VS Verlag.
Umweltbundesamt. 2012. Phthalat-Belastung der Bevölkerung in Deutschland: Expositionsrelevante Quellen, Aufnahmepfade und Toxikokinetik am Beispiel von DEHP und DINP. Umwelt & Gesundheit. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/umwelt_und_gesundheit_02_2012_conrad_phthalatbelastung_bevoelkerung_anhband1_0.pdf (Zugegriffen: 9. Februar 2019).
Vogelmann, Frieder. 2014. Im Bann der Verantwortung. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
Downloads
Published
How to Cite
Issue
Section
License
Beiträge im Verhandlungsband des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedinungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen