Neuerungen als Termingeschäft

Projektkoordination in den Creative Industries

Authors

  • Judith Katharina Nyfeler Universität Luzern
  • Raimund Hasse Universität Luzern

Keywords:

Kreativität, Mode, Creative Industries, Projektorganisation, Storytelling

Abstract

Die Creative Industries haben sich in den letzten beiden Jahrzehnten zu einem neuen wirtschaftlichen Sektor entwickelt, der auch politische und gesellschaftliche Anerkennung erfährt. Der sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Fragen der Kreativität bieten sich Anknüpfungspunkte, die von der mittlerweile klassischen Kreativitätsforschung der Psychologie und Sozialpsychologie bis hin zu eher rezenten epochalen Deutungen reichen. In der Organisationssoziologie wird Kreativität – wenig überraschend – als organisierter Sachverhalt begriffen. Vor diesem Hintergrund richtet der vorliegende Beitrag den Blick auf die Mode als ein Bereich, in dem Neues nicht nur erwartet und mit hoher Verlässlichkeit hervorgebracht wird, sondern in dem darüber hinaus auch rigide, zeitliche Vorgaben einzuhalten sind. Die Mode reagiert auf die nicht-hinterfragten und institutionalisierten Kreativitätserwartungen und den permanenten Neuerungsdruck nicht nur mit der Herstellung entsprechender materieller Produkte, sondern auch mit sprachlichen Darstellungen und visuellen Mitteln etwa in Form von Fotoshootings oder Modeschauen. Der hohe Stellenwert der kommunikativen Rahmung ist bezeichnend für die Creative Industries und im Fall der Mode besonders ausgeprägt. Insofern kann Mode sogar als Modellsystem einer Kreativwirtschaft angesehen werden, deren zentraler Bestandteil der Wertschöpfung ebendiese Kreativität ist.

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Published

2019-07-08

How to Cite

[1]
Nyfeler, J.K. and Hasse, R. 2019. Neuerungen als Termingeschäft: Projektkoordination in den Creative Industries. Deutsch. 39, (Jul. 2019).

Issue

Section

Sektionen Organisationssoziologie/Wissenschafts- und Technikforschung: Innovationsfelder. Handlungsfelder der Koordination komplexer Innovationen