Kontroversen und Effekte des Diskurses zu sogenannter Clankriminalität

Zur diskursiven Konstruktion von Clans und sozialen Zugehörigkeiten

Autor/innen

  • Stella Nüschen Deutsche Hochschule der Polizei
  • Jens Struck Deutsche Hochschule der Polizei https://orcid.org/0000-0002-0312-9702
  • Tamara Dangelmaier Hochschule für Wirtschaft und Recht
  • Daniel Wagner Deutsche Hochschule der Polizei
  • Daniela Hunold Hochschule für Wirtschaft und Recht
  • Thomas Görgen Deutsche Hochschule der Polizei

Schlagworte:

Zugehörigkeit, Fremdzuschreibung, Exklusion, Clankriminalität, Kriminalitätsdiskurs, Migration, Familie

Abstract

Innerhalb des Beitrags werden Fremdzuschreibungen, die mit einem als Clan bezeichneten Kollektiv in Verbindung gebracht werden, unter einer Perspektive von (Nicht-)Zugehörigkeit betrachtet. Die empirische Grundlage bilden 52 leitfadengestützte teilstrukturierte Expert:inneninterviews mit 66 Repräsentant:innen verschiedener Professionsgruppen, die mit vermeintlichen Clans respektive dem Phänomen sogenannter Clankriminalität befasst sind. Es deutet sich an, dass die zugeschriebene Zugehörigkeit zu einem diffusen, als Clan bezeichneten Kollektiv – sofern der Begriff affirmativ verwendet wird – vielfach gegenüber anderen Formen der Zugehörigkeit überbetont wird. Die Zuschreibung Clan vereinigt insbesondere Zugehörigkeitsformen von Familie sowie Ethnizität. Dies führt dazu, dass lebensweltliche Erfahrungen, Problemlagen sowie Normbrüche respektive Kriminalität vor allem vor dem Hintergrund einer vermeintlichen Clanzugehörigkeit betrachtet werden.

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Veröffentlicht

29.09.2023

Ausgabe

Rubrik

Sektion Soziale Probleme und soziale Kontrolle: Verschwörung und Polarisierung