Die Externalisierungsgesellschaft

Ein Internalisierungsversuch

Autor/innen

  • Stephan Lessenich

Schlagworte:

Externalisierungsgesellschaft, Eröffnungsvortrag, Soziologiekongress

Abstract

In der Externalisierungsgesellschaft leben die Leute nicht über ihre Verhältnisse, sondern über die Verhältnisse anderer. Sie funktioniert im Modus der Ausbeutung: Über die Externalisierung von Zwängen werden die eigenen Freiheiten geschaffen, mittels Zerstörung fremder Lebenswelten die eigenen Lebenschancen gesichert. Es sind die multiplen, zwischen- wie innergesellschaftlichen Ausbeutungsarrangements, aus deren Zusammenschau sich erst das überaus komplexe Bild einer globalisierten Externalisierungsgesellschaft ergibt. Für eine Soziologie auf der Höhe ihrer gesellschaftlichen Zeit ist die Ausblendung dieser Externalisierungsbeziehungen gesellschaftsanalytisch nicht mehr möglich.  

In the externalization society, people do not live beyond their means, but beyond the means of others. The externalization society is a fundamentally exploitative arrangement: the liberties and life chances enjoyed by some are based on the discipline and deprivation suffered by others. The entire arrangement of inter- and intrasocietal relations of exploitation makes up for an adequate picture of the globalized externalization society. Sociology is challenged not to ignore this social reality of entangled lives and interdependent life chances if it is to be taken seriously.

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Veröffentlicht

2015-01-01