Arbeit, Organisation, Geschlecht – Reflexionen zu disziplinären Grenzziehungen und ihrer Überwindung
Schlagworte:
Geschlecht, Arbeit, OrganisationAbstract
Ist es unter den Vorzeichen einer zunehmenden Ökonomisierung, Quantifizierung und Valorisierung, die mittlerweile auch die Wissenschaft erfasst und den Wettbewerb – auch zwischen Teildisziplinen und Sektionen – weiter verschärft hat, überhaupt noch möglich, zu einer Überwindung vorherrschender fachspezifischer, sektionaler Grenzziehungen zu gelangen? Der Beitrag liefert hierzu eine paradoxe Intervention. Er bietet zunächst einen Blick zurück auf die Genese von Sektionen, die bereits aufgrund ihrer Namensgebung dem Forschungsfeld „Geschlecht, Arbeit, Organisation“ zuzuordnen sind. Es folgt eine vorläufige Bilanz grenzüberschreitender Forschungsdialoge. Da diese bis heute offenbar nur bedingt Einfluss auf den Mainstream hatten, stellt sich die Frage, ob nicht besser gleich über Institutionalisierungsprozesse, also die Bildung einer neuen, eigenständigen Sektion mit dem Schwerpunkt „Geschlecht, Arbeit, Organisation“ nachgedacht werden sollte. Denn soll es zukünftig nicht bei „flüchtigen“ Begegnungen zwischen den Sektionen und zufälligen Dialogen zur Grenzüberwindung bleiben, wird es nicht ohne Institutionalisierungsprozesse gehen.
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