Arbeit, Organisation, Geschlecht – Reflexionen zu disziplinären Grenzziehungen und ihrer Überwindung
Keywords:
Geschlecht, Arbeit, OrganisationAbstract
Ist es unter den Vorzeichen einer zunehmenden Ökonomisierung, Quantifizierung und Valorisierung, die mittlerweile auch die Wissenschaft erfasst und den Wettbewerb – auch zwischen Teildisziplinen und Sektionen – weiter verschärft hat, überhaupt noch möglich, zu einer Überwindung vorherrschender fachspezifischer, sektionaler Grenzziehungen zu gelangen? Der Beitrag liefert hierzu eine paradoxe Intervention. Er bietet zunächst einen Blick zurück auf die Genese von Sektionen, die bereits aufgrund ihrer Namensgebung dem Forschungsfeld „Geschlecht, Arbeit, Organisation“ zuzuordnen sind. Es folgt eine vorläufige Bilanz grenzüberschreitender Forschungsdialoge. Da diese bis heute offenbar nur bedingt Einfluss auf den Mainstream hatten, stellt sich die Frage, ob nicht besser gleich über Institutionalisierungsprozesse, also die Bildung einer neuen, eigenständigen Sektion mit dem Schwerpunkt „Geschlecht, Arbeit, Organisation“ nachgedacht werden sollte. Denn soll es zukünftig nicht bei „flüchtigen“ Begegnungen zwischen den Sektionen und zufälligen Dialogen zur Grenzüberwindung bleiben, wird es nicht ohne Institutionalisierungsprozesse gehen.
References
Amstutz, Nathalie, Helga Eberherr, Maria Funder und Roswitha Hofmann (Hrsg.). 2018. Geschlecht als widersprüchliche Institution. Neo-institutionalistische Implikationen zum Gender Cage in Organisationen. Baden-Baden: Nomos.
Aulenbacher, Brigitte, Maria Funder, Heike Jacobsen und Susanne Völker (Hrsg.). 2007. Arbeit und Geschlecht im Umbruch der modernen Gesellschaft. Forschung im Dialog. Wiesbaden: VS.
Böhle, Fritz, G. Günter Voß und Günther Wachtler (Hrsg.). 2018. Handbuch Arbeitssoziologie. Wiesbaden: Springer.
Brunsson, Nils. 1989. The Organization of Hypocrisy: Talk, Decision and Actions in Organizations. Chester: Wiley.
Funder, Maria (Hrsg.). 2014. Gender Cage – Revisited. Handbuch zur Organisations- und Geschlechterforschung. Baden-Baden: Nomos.
Hirsch-Kreinsen, Hartmut, und Heiner Minssen (Hrsg.). 2017. Lexikon der Arbeits- und Industriesoziologie. Baden-Baden: Nomos.
Jürgens, Kerstin. 2008. Perspektiverweiterung statt Kriseninszenierung. Ein Beitrag zum Diskurs über die Zukunft der Arbeits- und Industriesoziologie. In Ein Fach wird vermessen, Hrsg. Norbert Huchler, 45–68. Berlin: sigma.
Müller, Ursula. 1999. Geschlecht und Organisation. Traditionsreiche Debatten – aktuelle Tendenzen. In Transformation, Unternehmensreorganisation, Geschlechterforschung, Hrsg. Hildegard Maria Nickel, Susanne Völker und Hasko Hüning, 53–71. Opladen: Leske+Budrich.
Pongratz, Hans J. 2005. Industriesoziologie als Institution. Eine organisationstheoretische Deutung ihrer organisationstheoretischen Defizite. In Die „Organisation“ der Arbeit, Hrsg. Michael Faust, Maria Funder und Manfred Moldaschl, 41–42. München und Mering: Rainer Hampp Verlag.
Reckwitz, Andreas. 2017. Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne. Berlin: Suhrkamp.
Schumann, Michael. 2002. Das Ende der kritischen Industriesoziologie? SOFI-Mitteilungen 24(30):11–25.
Weber, Max. Soziologie. Universalgeschichtliche Analyse. Politik. Stuttgart: Kröner.
Downloads
Published
How to Cite
Issue
Section
License
Beiträge im Verhandlungsband des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedinungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen