Sampling von Familien in der Mittelschicht

Autor/innen

  • Miriam Schad TU Dortmund
  • Andrea Hense SOFI Göttingen

Schlagworte:

Qualitative Forschung, Sampling, Familieninterviews, Mittelschicht, Statusreproduktion

Abstract

Der Beitrag stellt die methodischen Herausforderungen beim Sampling von Familien in einem Forschungsprojekt zum Statuserhalt in der Mittelschicht vor, in dem Drei-Generationen-Interviews durchgeführt werden. Er erläutert, wie der Feldzugang in dem beschriebenen Projekt hergestellt wird, und erörtert vor allem verschiedene Selektivitäten bei einer mehrstufigen Fallauswahl. Bei der Erforschung der Mittelschichtsfamilien werden auf der ersten Stufe Berufsgruppen innerhalb der Mittelschicht ausgewählt, um daran anschließend auf der zweiten Stufe innerhalb der Berufsgruppen Familien zu sampeln. Der Artikel reflektiert die Selektivitäten bei der Konstitution der Fälle; so wird beispielsweise reflektiert, inwiefern dominante Familienbilder, normative Präsentationsfassaden und räumliche Mobilität einige Selektivitäten erzeugen können. Zudem wird unter anderem erörtert, inwiefern Genogramme genutzt werden können, um einige Selektivitäten in Familieninterviews sichtbar zu machen.

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Veröffentlicht

2019-10-16

Zitationsvorschlag

[1]
Schad, M. und Hense, A. 2019. Sampling von Familien in der Mittelschicht. Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Okt. 2019).

Ausgabe

Rubrik

Ad-Hoc: Lebenszusammenhänge und Ungleichheiten erforschen – Methode und Praxis von Paar-, Familien- und Haushaltsinterviews