Geburt zwischen Leben und Tod

Autor/innen

  • Lisa Waschkewitsch Universität Rostock

Schlagworte:

Schwangerschaft, Schwangerschaftsverlust, Geburt, Fehlgeburt, Totgeburt, Neugeborenentod, Mutterschaft, Thanatosoziologie, Körpersoziologie

Abstract

Der Vorgang der Geburt geht im gesellschaftlichen Diskurs mit einer klaren Annahme einher: Geburt schafft Leben. Dass Geburt ebenso Anlass, Grund und Auslöser für Tod und das Ende von Leben bedeuten kann, ist in der Inszenierung von Schwangerschaft und Geburt nicht vorgesehen. Der Beitrag betrachtet auf Grundlage empirischer Ergebnisse die Geburt als körperlich-leiblichen Prozess und Schwellenritual im Kontext von Schwangerschaftsverlusten. Anhand der Phänomene von früher Fehlgeburt und Neugeborenentod zeichnet die Autorin nach, welche Rolle die Geburt in den Fällen von schwangerschaftsbedingten Verlusten einnimmt. Dabei wird gefragt, wie die betroffenen Frauen den körperlich-leiblichen Vorgang der Geburt in den hier betrachteten Fällen von Schwangerschaftsverlust beschreiben und welche Formen der Ritualisierung und Routinisierung dabei stattfinden. Zudem wird aufgezeigt, welche Bedeutung der Geburt für das Verlusterleben zukommt und welche Schlüsse sich daraus für Assoziationen des Geburtsvorgangs nicht nur mit der Kategorie des Lebens, sondern auch mit den Kategorien von Tod, Verlust und Abschied ergeben.

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Veröffentlicht

2021-07-19

Ausgabe

Rubrik

Ad-hoc: Gebären und Geburt unter Spannung